Der Verein
Der Nürnberg-Fürther Stadtkanalverein hat seinen Sitz in Nürnberg. Zweck des Vereins sind Bau und Betrieb des Nürnberg-Fürther Stadtkanals auf der Trasse der Autobahn A73, des heutigen sogenannten »Frankenschnellweg«.
Wir denken, dass ein Projekt dieser Größe, das die gesamte Stadtgesellschaft betrifft, von den Bürgerinnen und Bürgern selbst verwirklicht werden soll. Ein klassisches Großprojekt durch (überregionale) Baukonzerne lehnen wir ab, da dieser Weg erfahrungsgemäß zu unkalkulierbaren Kostensteigerungen und einer jahrelangen Belastung der Anwohner durch schwere Baumaschinen führt.
Desgleichen soll der durch die überfällige Beseitigung der Autobahn verfügbar gewordene Boden nicht zum Spielplatz für Immobilienmogule und Grundstücksspekulanten werden. In anderen Worten: der öffentliche Grund soll Eigentum der gesamten Stadtgesellschaft bleiben und nicht zur Profitsteigerung für eine Handvoll Privatleute dienen.
Wir verfolgen daher einen Ansatz „von unten“, bei dem sich eine große Anzahl Einwohner und Einwohnerinnen mit Arbeitskraft und Zeit für das Projekt engagieren. Zukünftige Nutznießerinnen und Anrainer schaffen sich ihre Parzelle aus eigener Kraft – eigenverantwortlich und ohne staatliche Überregulierung. Jedes Mitglied* gräbt seinen*ihren Abschnitt des Kanals. Es gibt kein Eigentum am Ufergrundstück, aber das Nutzungsrecht auf Lebenszeit.
Dieser Ansatz ist nicht nur kostensparend und nachhaltig, sondern führt zu einer starken und langfristigen Bindung der Stadtgesellschaft zu der neu geschaffenen Kanallandschaft.
Welchen Zweck verfolgt der Verein?
Die Aufgabe des Vereins ist die Umwandlung der vom Kraftfahrzeugverkehr in Beschlag genommenen Flächen der A73 in Nürnberg und Fürth in eine innerstädtische Wasserlandschaft.
Der Verein verwaltet treuhänderisch die so geschaffenen Wasser- und Uferflächen auf dem Gebiet des Nürnberg-Fürther Stadtkanals.
Der Verein führt diese Flächen einer kleingärtnerischen, landwirtschaftlichen, unternehmerischen, touristischen oder sonstigen Nutzung durch Verpachtung zu. Im Einzelnen heißt das die Schaffung von Grünflächen, das Eintreten für eine saubere und gesunde Umwelt, die Reduzierung des innerstädtischen Kraftfahrzeugverkehrs, den Ausbau von Fahrradwegen,die fachliche Beratung seiner Mitglieder
Wie sieht die geplante Umsetzung aus?
Lebenslanges Nutzungsrecht einer Parzelle pro Mitglied, ohne die Schaffung von Privateigentum; die Grundfläche wird vom Verein unbefristet verwaltet. Das Do-it-your-self-Prinzip: die Mitglieder graben ihren Abschnitt selbst, dabei sollen aus Prinzipien der Nachhaltigkeit keine Verbrennungsmotoren zum Einsatz kommen. Eine positive Klima- und Energiebilanz wird angestrebt.
Das Projekt hat einen streng regionalen Bezug, nur gemeldete Einwohner der Städte Nürnberg oder Fürth oder dort ansässige Organisationen können Mitglied werden. Die Nutzung der Parzellen ist für Mitglieder vorbehalten, die selbst nicht Eigentümer von größeren Grundstücken sind.