2. INTERNATIONALER STADTKANALKONGRESS

22. und 23. September 2023
Kulturwerkstatt auf AEG

Nach dem taz-Panter-Preis im November 2021 wurde uns 2022 der SPIEGEL Social-Design-Award verliehen. Er gibt uns den nötigen Rückenwind für unseren zweiten internationalen Kongress, diesmal mit dem Schwerpunkt Stadtumbau von unten.

Freitag, 22.9.2023, Start 17 Uhr
Aktionstag:
Workshops, danach Kanalparty

Samstag, 23.9.2023, Start 10 Uhr, Einlass ab 9 Uhr
Vorträge:
Dr. Gyeng Chul Kim, Seoul, Südkorea.
Brigitte Sesselmann, Baulust
Jochen Stein, NFSK
Michaela Niqué, Urban Lab Nürnberg
Johannes Rupp, Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
Professor Janez Koželj, Ljubljana
Angela Zábojník, Amt für Stadtgrün und Gewässer, Leipzig

Diskussionsrunde:
Verena Osgyan, MdL GRÜNE
Michael Ziegler, Landtagskandidat SPD
Stephan Mitesser, Landtagskandidat ÖDP
Eser Polat, Landtagskandidat FDP
Ernesto B. Sepúlveda, Stadtrat politbande

Eintritt auf Spendenbasis 🙂

Anmeldung per Mail ist keine Voraussetzung für die Teilnahme (Ihr könnt auch spontan vorbeikommen), Anmeldung nur optional aus organsatorischen Gründen, kein Platzmangel!

Programm

Dr. Gyeng Chul Kim, Seoul

10:30 – 11:00 Uhr

The Cheonggyecheon river restauration – from highway to greenway

Brigitte Sesselmann, BauLust

11:15 – 11:45 Uhr

Ressource Fläche –
Schlüssel, Stellschraube, Verfügungsmasse?

11:45 – 12:00 Uhr

Kaffeepause

Nürnberg-Fürther Stadtkanalverein

12:00 – 12:30 Uhr

Stunde Null

Urban Lab Nürnberg

12:30 – 13:00 Uhr

„Was wäre, wenn…?“ – Eine fiktive Hitzekatastrophe und reale Lösungsansätze

13:00 – 14:00 Uhr

Mittagspause Desirenen / Chor

Johannes Rupp, IÖW Berlin

14:00 – 14:30 Uhr

Zukunftsbilder für grüne, klimaresiliente Quartiere

Prof. Janez Koželj

14:30 – 15:00 Uhr

Extension of car-free areas in Ljubljana city center

Angela Zábojník, Amt für Stadtgrün und Gewässer, Leipzig

15:00 – 15:30 Uhr

Die Renaturierung des Karl-Heine-Kanals in Leipzig

ab 15:30

Kaffeepause

Moderation: Hannah Diemer

ab 16:30

Diskussionsrunde

Verena Osgyan – die Grünen
Michael Ziegler – SPD
Stephan Mitesser – ÖDP
Eser Polat – FDP
Ernesto Buholzer Sépulveda – politbande

Referent*innen

Dr. Gyeng Chul Kim

Seoul, Südkorea

Dr. Kim is the former CEO of Daejeon Transportation Corporation (DJTC) and former President of the Korean Transport Institute (KOTI). The Seoul Metropolitan Government carried out the Cheonggye-cheon  Project (2002-2006). Dr. Kim worked on the special task force (TF) team in the mayor’s office at the time as a general director. From 2011-2014, he worked as the chief executive of the Korea Transport Institute (KOTI), the central government  Transport Think Tank.

Foto © ndc–transportinitiative–for–asia

Brigitte Sesselmann

Stadtplanerin und Architektin BDA
Vorsitzende BauLust

Boden, Wasser, Luft sind unsere wichtigsten Lebensgrundlagen. Ihre Begrenztheit, Beschaffenheit und Verfügbarkeit werden uns immer deutlicher vor Augen geführt. Was hat das mit Stadtentwicklung und Stadtplanung zu tun? Welche Leitbilder beeinflussen uns bis heute? Wo stecken Denkblockaden? Welche Umbrüche brauchen wir? Wo liegen Chancen?

Foto © Karen Köhler

Urban Lab Nürnberg

Das Urban Lab möchte Bürgerinnen und Bürger dafür begeistern, ihre Stadt selbst zu gestalten.

…es ist das Jahr 2035: Aufgrund der Folgen des Klimawandels wird das Zusammenleben in der Stadt bedroht. Nürnberg ist getroffen von einer anhaltenden Hitzewelle und stürzt in eine Krise: Die zivile Stadtgesellschaft ist konfrontiert mit Dürre, Wasserknappheit und Brandgefahr. Im “Was wäre, wenn …?” beschäftigen wir uns mit diesem Szenario und finde Antworten, wie wir unsere Stadt auf eine neue Lebensrealität vorbereiten können. Dazu entwickeln wir gemeinsam mit der Stadtgesellschaft, Ideen und Projekte und unterstützen diese mit Expert*innen, Finanzierung und Infrastruktur. In unserem Vortrag erzählen wir euch von den Erfahrungen im Projekt “Was wäre, wenn …?” und nehmen euch mit in eine Zukunft voller Dystopie und Hoffnungsschimmer.

Johannes Rupp

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

Johannes Rupp, Wissenschaftler am IÖW, forscht und berät zu den Themen Klimaanpassung und Klimaschutz in Kommunen. Um notwendige Veränderungen für die Entwicklung grüner, klimaresilienter Quartiere einzuleiten, lohnt sich aus seiner Sicht die Arbeit mit Zukunftsbildern. Diese können in der Planung frühzeitig den Blick für Lösungsansätze im Umgang mit Zielkonflikten schärfen, losgelöst von alltäglichen Sachzwängen. Der Vortrag gibt Einblicke in den Dialog mit verschiedenen Akteursgruppen im Projekt „Grüne Stadt der Zukunft“.

Foto © Johannes Rupp

Prof. Janez Koželj

Former Deputy Mayor at the City of Ljubljana; Urban Design Professor at the Faculty of Architecture in Ljubljana, Slovenia.

Professor Koželj is considered the main figure in the transformation of Ljubljana into a green capital.

Seit 2007 ist die Innenstadt von Ljubljana für Autos gesperrt. 12 Straßen rund um den zentralen Prešeren-Platz und entlang des Flusses Ljubljanicia sind nur zu Fuß oder per Rad zu überqueren. Zusätzlich wurden 2013 von der stark befahrenen Slovenska cesta, damals wichtigste Verkehrsader der Stadt, ebenfalls 400 Meter, die sie am Zentrum vorbeiführt, von Autos befreit. Heute ist nicht nur Ljubljanas Zentrum autofrei, sondern die slowenische Hauptstadt hat auch den höchsten Anteil an reinen Fußgängerstraßen in Europa.

© City of Ljubljana

Angela Zábojník

Amt für Stadtgrün und Gewässer, Leipzig

Der Karl-Heine-Kanal ist Bestandteil der Vision der Stadt Leipzig einer Anbindung der Stadt an die Binnenwasserwege. Die Idee stammt aus der Zeit der Verleihung der Stadtrechte an Leipzig. Bereits damals wurde postuliert, dass für die Entwicklung von Leipzig die Anbindung an die Binnenwasserstraßen essentiell ist. Bis zum Jahre 1856 dauerte es, dass die ersten 2,6 km aus der Stadt heraus durch Carl Heine errichtet wurden. Was einst als Wasserweg blühte, verfiel während der DDR-Zeit. Nach der Wende blieb ein verunreinigtes, stinkendes, stehendes Gewässer übrig, welches von Brachen an seinen Ufern gesäumt wurde. Nach der Wende bis 1996 wurde entlang dieses Kanals ein Radweg gebaut, der das entschlammte und vom Müll befreite Gewässer in die Aufmerksamkeit der Bevölkerung brachte. Mit der Inwertsetzung und stetigen Unterhaltung des Kanals begann auch die sehr beeindruckende Entwicklung an seinen Ufern.

© Stadt Leipzig